Aachen. Die regionale Wirtschaftsförderungsagentur AGIT mbH präsentierte auf ihrer Jahrespressekonferenz die Ergebnisse aus dem Jahr 2010 und gab einen Ausblick auf einige kommende Aktivitäten.
Gründen. Die AGIT konnte die Anzahl an Gründungs- und Wachstumsberatungen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln. Die Anzahl erfolgreicher Gründungen konnte auf 40 gesteigert werden (Vorjahr: 23 Gründungen). „Basierend auf den Businessplänen der Unternehmen sind im ersten Jahr nach der Gründung Investitionen in Höhe von insgesamt 11,4 Mio. Euro sowie 230 neue Arbeitsplätze geplant“, sagt Dr. Helmut Greif AGIT-Geschäftsführer. Im bundesweiten Ranking der SIGNO-Partner, einem bundesweiten Netzwerk zum Schutz von Ideen für die gewerbliche Nutzung, verzeichnet die AGIT einen erfolgreichen 4. Platz unter insgesamt 34 Partnern.
Die beiden von der AGIT betriebenen Technologiezentren TZA und MTZ waren Ende des Jahres 2010 wieder zu fast 100 Prozent ausgelastet. Seit Anfang 2010 ist die AGIT mit der Betreuung der zukünftigen Mieter und der Mieterakquisition für das Zentrum Bio-Medizintechnik (ZBMT) betraut. In enger Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen Campus GmbH und der Clusterleitung für Biomedizintechnik konnten bereits elf Mieterfirmen für das ZBMT gefunden werden, so dass das Gebäude bereits Ende 2010 zu über 70 Prozent ausgelastet war.
Ansiedeln. Aus den Kontakten zu potenziellen Investoren ergaben sich elf Ansiedlungen in der Region. Diese Unternehmen werden nach eigenen Angaben in den nächsten Jahren etwa 540 neue Arbeitsplätze schaffen. Zu den größten Ansiedlungen, die von der AGIT mit begleitet wurden, zählen Adler Global (Callcenter), Cook Medical (Medizintechnik) sowie Xtreme Technologies (Innovative Lichtquellen).
Insgesamt betreute die AGIT vergangenes Jahr 46 potenzielle Investoren, um über die Region Aachen zu informieren und ein mögliches Niederlassungsinteresse zu festigen. Etwa die Hälfte der Anfragen wurde über eigene Akquisitionstätigkeiten generiert. Einige Interessenten prüften grundsätzliche Standortrahmenbedingungen und verschafften sich u.a. einen Überblick über Infrastruktur und Arbeitskräftepotenzial. 32 Unternehmen hatten diese Vorrecherchen bereits abgeschlossen und suchten gemeinsam mit der AGIT ihren neuen Standort. In 19 Fällen kam es zu konkreten Standortbesichtigungen. Die Schwerpunkte bei Ansiedlungsinteressenten sind bevorzugt die europäischen Staaten wie Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Diese Verteilung zeigt, dass die Region Aachen für das benachbarte Ausland ein interessantes Eingangstor in den deutschen Markt darstellt. Bemerkenswert erscheint bei der Betrachtung der Anfragen außerhalb Europas die starke Konzentration auf China mit elf und den USA mit acht Anfragen. Mit Blick auf potenzielle chinesische Investoren spiegelt sich hier die Arbeit des Aachen China Office wider. Die Intensivierung der Akquisition chinesischer Investoren durch das „Aachen China Office” in Ningbo blieb auch im vergangenen Jahr Schwerpunkt der Investorenansprache.
Das Regionale Gewerbeflächenkonzept wurde 2010 fortgeschrieben. Der Gewebeflächen-Monitoring-Bericht 2009 wurde erstellt und bietet interessante Einblicke in den regionalen Gewerbeflächenmarkt.
Zur nationalen und internationalen Profilierung der Region wurde die Standortwerbekampagne „Wussten Sie schon, dass…?“ mit zwölf regionalen Unternehmen weiter fortgesetzt. Des Weiteren wurde eine neue Ausgabe des Magazins aHEAD herausgegeben und gezielt national und international eingesetzt.
Fördern. Die Region Aachen ist im Hinblick auf die Ziel-2-Förderung die erfolgreichste Region in NRW. Ulrich Schirowski, AGIT-Geschäftsführer, betont: „Von den 289 eingereichten Projekten im Jahr 2010 stammen über 25 Prozent aus der Region Aachen. Besonders erfolgreich war die Region in den Wettbewerben Energieforschung mit 73 Prozent, und Automotive- Produktion mit 58 Prozent der gewonnen Projekte.“ Weiterhin sei die regionale Organisation der Beteiligung an den NRW-EU Ziel-2-Förderwettbewerbsverfahren ein wichtiger Bestandteil der Regional-entwicklung. Ziel der regionalen Clusterentwicklung der AGIT ist es, durch die Stärkung der thematischen Cluster die Potenziale der Region zu aktivieren. Hier konzentrierte die AGIT sich auf die Bereiche Automotive, Medizintechnik und Life Sciences, I&K, Energie, Gesundheitswirtschaft, Logistik und Papier und hat diese weiter vorangetrieben.
Die Regionalbudgets, welche in enger Abstimmung mit den Clustern entwickelt wurden, sind im Sommer 2010 bewilligt worden. Durch diese Budgets werden in den nächsten Jahren wichtige Entwicklungsansätze finanziert, so im Bereich der Clusterentwicklung, des Technologie- und Innovationstransfers und des Talentmanagements.
Die Technologische Top Region TTR ELAt nimmt fahrt auf: Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit technologieorientierter Unter-nehmen soll in bestimmten Technologiefeldern deutlich ausgebaut werden.
Die Regionalagentur Aachen unterstützte 2010 mit zahlreichen Projekten wieder erfolgreich die Umsetzung arbeitspolitischer Themen in der Region. Zum Beispiel wird der Fachkräfteentwicklung im Demografischen Wandel Rechnung getragen. Da die Nutzung des Potenzials eigener un- und angelernter Mitarbeiter als Lösung des Fachkräftemangels nur selten in Betracht gezogen wird, wird im Rahmen des Projektes „SAG&AN!“ genau an dieser Stelle angesetzt: Durch den Aufbau einer Serviceagentur werden Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie Unternehmen zu dem Thema modulare Nachqualifizierung informiert und beraten.
Ausblick
Der Aufsichtsratvorsitzende der AGIT, Herr Phillip, betont in seinem Ausblick die gute Arbeit der AGIT und der gesamten Region. Das Jahr 2010 war sowohl im Bereich der Ansiedlung ausländischer Unternehmen sowie im Bereich der technologieorientierten Unternehmen (TOU) eines der erfolgreichsten Jahre überhaupt. Das gleiche Niveau erreichte sie im Bereich der Ziel 2 Wettbewerbsverfahren und auch die Leistung der Regionalagentur war hervorragend. Insgesamt war das Jahr 2010 für die AGIT ein sehr erfolgreiches Jahr und die Region ist im Wettbewerb sehr gut aufgestellt. Zitat: „Ich gehe davon aus, dass sich diese positive Entwicklung auch in 2011 fortsetzen wird. Die aktuellen Anzeichen sprechen dafür.“
Tätigkeitsbericht 2010 >>