Region Aachen. den Startschuss für eine regionale Fachkräfteinitiative gaben jetzt Vertreter aus Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Kommunen und Hochschulen.
„Gemeinsam wollen wir aktiv werden, um einem drohenden Fachkräftemangel auf dem regionalen Arbeitsmarkt entgegen zu wirken“, gibt AGIT-Geschäftsführer Ulrich Schirowski das Ziel der Fachkräfteinitiative vor. Die Region hat in Abstimmung mit dem Arbeits- und dem Wirtschaftsministerium des Landes einen Handlungsplan zur Fachkräftesicherung in den nächsten Jahren entwickelt. In acht Handlungsfeldern wollen Arbeitsagenturen, Kammern, Verbände, kommunale und regionale Wirtschaftsförderungen, Jobcenter, Hochschulen und Gewerkschaften gemeinsam mit Unternehmen in den nächsten Jahren aktiv werden. „Gewinnung und Bindung von Nachwuchs, Fachkräfteentwicklung in Unternehmen und die Erhöhung des Erwerbspersonenpotenzials, beispielsweise über eine Steigerung der Frauenerwerbsquote, sind zentrale Aufgaben Wirtschafts- und Arbeitsmarktpartner“, erläutert Gabriele Hilger, Leiterin der Agentur für Arbeit Aachen. Die Bundesagentur für Arbeit hat bereits im letzten Jahr eine Verringerung des Arbeitskräftepotenzials von bundesweit 15% bis zum Jahr 2025 errechnet. Wie groß die Fachkräftelücke für die Unternehmen in der Region Aachen werden kann, wollen Industrie- und Handelskammer und Bundesagentur für Arbeit mit einem regionalen Fachkräftemonitoring untersuchen. Mit den Daten aus dem Arbeitsmarktmonitor der Bundesagentur für Arbeit und dem neuen Fachkräftemonitor der nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern kann in Zukunft genauer prognostiziert werden, in welchen Branchen und Berufen ein Arbeitskräftemangel droht.
„Bereits jetzt haben Unternehmen, beispielsweise in der Gesundheits- oder IT-Branche Schwierigkeiten, Fachkräfte zu finden. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird sich dieser Trend fortsetzen, auch wenn wir keinen flächendeckenden Fachkräftemangel für alle Branchen und Berufe erwarten“, so Fritz Rötting, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Aachen zu den ersten Ergebnissen des Monitorings. „Wir werden die Analyseergebnisse auch nutzen, um die Unternehmen im Kammerbezirk zu informieren und ihnen eine Fachkräfteberatung anbieten“, so Rötting weiter. Auch für Nicole Tomys, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Aachen, hat die Fachkräfteberatung Priorität: „Für kleine und mittlere Unternehmen ist die Gewinnung von gut ausgebildeten Mitarbeitern oft schwieriger als für Großunternehmen. Deswegen haben wir einen Betriebsberater mit der Spezialisierung Personalentwicklung eingestellt. Seit heute ist unsere App „Lehrstellenradar“ online und hilft, das Matching zwischen Jugendlichen zeitgemäß und schneller zu gestalten. Ab Juni starten wir das Kooperationsprojekt RESET mit der Fachhochschule Aachen. Es zeigt Karrierewege im Handwerk für Studienabbrecher auf.“ Auch das Projekt SWITCH der Stadt Aachen nutzt diese Potenziale: 75 Studienabbrecherinnen und –abbrechern wird eine auf 18 Monate verkürzte Ausbildung in Berufen mit Nachwuchsengpässen ermöglicht.
Die Wirtschaftsförderungen aus Stadt, Städteregion und den Kreisen Euskirchen und Heinsberg beteiligen sich gemeinsam mit der AGIT mit dem Projekt „Fachkräfteentwicklung in den regionalen Kompetenzfeldern“ an der Initiative. „Die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum in den Branchen, in denen die Region Aachen besondere Stärken hat, ist für uns von zentraler Bedeutung“, so Dieter Begaß, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen und Vorsitzender des Fachausschusses Arbeit der Region.
Die Förderung junger Talente, die nachträgliche Qualifizierung Un- und Angelernter, die Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit und die Förderung junger Talente sind weitere Schwerpunkte der Initiative. Das neue gegründete Kompetenzzentrum Frau und Beruf ist ebenso in die Fachkräfteinitiative eingebunden wie die Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf.
Ausgebaut wird mit der regionalen Fachkräfteinitiative das regionale Portal karriere.ac. „Hier werden wir alle unsere Aktivitäten bündeln und sichtbar machen“, sagt Ulrich Schirowski.
Unterstützt wird die regionale Fachkräfteinitiative durch das Land NRW und die Europäische Union. Projekte zur Fachkräftesicherung können mit 50% der Kosten gefördert werden. Beratung dazu gibt es bei der Regionalagentur Aachen – AGIT mbH, 0241/963-1925.
Foto (v.l.n.r.): Petra Pauli (VUV-Vereinigte Unternehmerverbände Aachen e.V.), Gregor Jansen (Bildungsdezernent der StädteRegion Aachen), Bernhard Stier (Kreis Düren/jobcom Düren), Gabriele Hilger (Leiterin der Agentur für Arbeit Aachen), Fritz Rötting (Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Aachen), Axel Wahlen (stellv. Geschäftsführer der WFG im Kreis Heinsberg mbH), Jolanda Hoppe (Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf – AGIT mbH), Dieter Begaß (Leiter Fachbereich Wirtschaft der Stadt Aachen), Nicole Tomys (stellv. Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Aachen) und Elke Breidenbach (Leiterin der Regionalagentur Aachen - AGIT mbH).
Foto: Andreas Hermann.
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Ansprechpartner:
Regionalagentur Aachen - AGIT mbH
Elke Breidenbach
Tel. +49 (0)241/963-1925
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