Region Aachen / Kreis Heinsberg. Der Gewerbeflächenmarkt im Jahr 2015 zeigt sich gemessen an der veräußerten Fläche gegenüber dem Vorjahr gleichauf, im Hinblick auf die verkauften Grundstücke ist jedoch ein spürbarer Rückgang festzustellen. Die Bilanz für 2015 lautet: 63,7 Hektar verkaufte Fläche, verteilt auf 85 Grundstücke in insgesamt 43 Gewerbegebieten von 24 regions-angehörigen Gemeinden.
„Obwohl das gleiche Flächenvolumen wie 2014 umgesetzt wurde – darunter mit 19 Hektar im Kreis Heinsberg die größte Einzelveräußerung seit Beginn der regionalen Monitoring-Aufzeichnungen –, waren es unter dem Strich immerhin 27 Grundstücke weniger als im Vorjahr“, betont Dr. Lothar Mahnke, neuer Geschäftsführer der regionalen Wirtschaftsförderungsagentur AGIT. „Gemessen an der Anzahl Grundstücke stellt dies ein durchschnittliches Ergebnis dar. Legt man die insgesamt verkaufte Fläche zugrunde, waren die Jahre 2014 und 2015 die besten seit 2010.“
Im regionalen Vergleich hatten die Kommunen im Kreis Heinsberg mit 34,1 Hektar (2014: 26,0 Hektar) eindeutig die Nase vorn: Über die Hälfte (54 Prozent) der regionalen Gewerbeflächen wurden 2015 im Norden der Region verkauft. Ursächlicher Faktor bildete der Verkauf des 19 Hektar großen Geländes im Industriepark Rurtal in Hückelhoven, auf dem die Jago AG, Online-Versandhändler mit Hauptsitz in Stuttgart, ihr neues Logistikzentrum errichtet. Aber auch ohne diese Großveräußerung führt der Kreis Heinsberg mit 15,1 Hektar die regionale Rangliste an.
„Wir freuen uns nicht nur über diese für uns so hervorragende Bilanz, sie ist auch Ansporn für unsere künftige Arbeit“, stellt Ulrich Schirowski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg fest. Mit Blick auf die derzeitige Flächennachfrage blickt er durchaus positiv in die Zukunft. „Der Kreis Heinsberg ist bei Investoren im Gespräch – und angesichts der wichtigen verkehrsinfrastrukturellen Weiterentwicklungen bei uns – ich meine damit vor allem den immens wichtigen Lückenschluss A46 / B56n und die optimale Anbindung an die Niederlande – gibt durchaus Anlass zum Optimismus.“ Doch Schirowski warnt auch: „Wenn sich die Gewerbeflächennachfrage so weiterentwickelt, kommen wir in einigen Jahren in die Situation, dass wir kaum noch adäquate Flächen im Angebotsportfolio haben.“ Das wäre dann eine ganz neue Situation für den Kreis Heinsberg, deshalb komme es in der nächsten Zeit auch auf eine vorausschauende, strategische Gewerbegebietsentwicklung an. Dabei könne das regionale Gewerbeflächenmonitoring ein wichtiges Instrument sein.
Auch die Gemeinden im Kreis Euskirchen erzielten mit 10,7 Hektar (5,5 Hektar) und die Stadt Aachen mit 9,7 Hektar (7,5 Hektar) beachtliche Verkaufserfolge. Sie markierten das dritt- bzw. zweitbeste Ergebnis der letzten dreizehn Jahre. Ein deutlich abgeschwächtes Marktgeschehen zeigte sich hingegen im Kreis Düren mit 5,0 Hektar (7,3 Hektar) sowie in der StädteRegion Aachen mit 4,1 Hektar (17,5 Hektar); es lag in beiden Fällen deutlich unter dem langjährigen Mittel.
Mit Abstand am meisten Gewerbefläche nachgefragt hat die Branche Verkehr / Logistik (23 Hektar), gefolgt von Verarbeitendem Gewerbe (11 Hektar) sowie Handwerk und Baugewerbe (10 Hektar). Deutlich an Boden verloren haben unternehmensbezogene Dienstleistungen mit nur 2,8 Hektar (nach 9 Hektar im Vorjahr) sowie der Großhandel, bei dem 2015 kein Verkauf verbucht werden konnte. Im Einzelhandel war ein moderater Rückgang von 6,9 auf 5,9 Hektar auszumachen.
Bei den Grundstückspreisen ist 2015 wieder ein Rückgang festzustellen und zwar von 45 auf 41 Euro netto pro Quadratmeter. Niedrigere Durchschnittspreise waren für die Stadt Aachen (von 89 auf 85 Euro) und den Kreis Euskirchen (von 46 auf 43 Euro) auszumachen. Dem standen leicht erhöhte Preise im Kreis Düren (von 36 auf 37 Euro) und in der StädteRegion Aachen (von 43 auf 44 Euro) sowie stabile Preise im Kreis Heinsberg (33 Euro) gegenüber.
Der vollständige neue Bericht zum Gewerbeflächen-Monitoring (gfm®) für die Region Aachen mit den aktuellen Entwicklungen in allen Kreisen und Gemeinden kann bei der AGIT gegen eine Schutzgebühr erworben werden.
Gewerbeflächenbeobachtung und -vermarktung jetzt noch effektiver
Seit April 2016 ist das neue gisTRA® (
www.gistra.de) online. Nach vollständigem technischen Relaunch im Vorjahr, der das führende webbasierte System der Gewerbeflächenbeobachtung und -vermarktung in Deutschland schneller, einfacher bedienbar und übersichtlicher gemacht hat, wurde mit der aktuellen Überarbeitung ein zusätzlicher Qualitätssprung vollzogen: Weg vom reinen GIS-basierten Gewerbeflächenportal hin zu einem multifunktionalen regionalen Standortinformationssystem. gisTRA® bietet nunmehr auch Informationen in den Bereichen Gewerbeimmobilien, Unternehmen und Ansiedlung und macht diese nicht nur regional, sondern auch landes- und kreisweit sowie auf Wunsch auch kommunal zugänglich. Für die Zukunft bieten sich weitere Entwicklungsmöglichkeiten, sei es das gisTRA® um die Anforderungen des Siedlungsflächen-Monitorings (SFM) der Regionalplanungsbehörde erweitert wird oder auch neue Vermarktungs- und Informationskategorien hinzugefügt werden.
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Foto (AGIT mbH):AGIT-Geschäftsführer Dr. Lothar Mahnke (l.) und Ulrich Schirowski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg, präsentierten die Ergebnisse des Gewerbeflächenmonitoring-Berichts 2015
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Hinweis: Den kompletten Bericht senden wir Pressevertretern auf Anfrage gerne als pdf kostenlos zu (Bezug s. o.).